Über Protein und nicht funktionierende Kühltruhen

Mittwoch, der 29. Oktober 2014 | 20.05 Uhr

Abendessen wird es ganz traditionell erst in zwei Stunden geben, weswegen ich wieder einmal nach einem langen Tag die Zeit nutze um meine Erlebnisse aufzuschreiben.

An meinem ersten richtigen Tag wachte ich relativ früh auf und erstellte meinen Blog! Santiago hatte uns gesagt, dass zwischen halb zehn und halb elf jemand der Projects Abroad Mitarbeiter uns abholen würde und uns eine kurze Introduction geben würde. Nun ja – ich hatte mir zumindest das so vorgestellt, dass wir mal so gemütlich in der Gegend herumschlendern und uns hier und dort mal gezeigt würde, wo der Bus zur Arbeit abfährt und das wars. Dem war allerdings ganz und gar nicht so.., Natalia, eine junge Koordinatorin aus Córdoba holte uns gemeinsam mit Jonas ab. Jonas ist einer der Human Rights Project Volunteers und kommt aus Norwegen.

Natalia sagte uns, wir würden als nächstes mit dem Bus Richtung Downtown fahren, allerdings noch auf ein Mädchen warten, die zu unser Introduction dazustoßen würde. Nun ja- sie spricht kein Deutsch und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie meinen Bog niemals lesen wird…

Bereits nach zwei Minuten offenbarte sich, dass Briana (das ist ihr Name) definitiv kein kleines nettes Mädel ist. Briana ist 23, kommt aus New York und spricht „exactly in a way you to you, you don’t wanna listen to her anylonger!“ Damm Bitch! What’s wrong with you? Wir fünf machten uns mehr oder weniger gemütlich (obwohl man an dieser Stelle sagen muss, dass der gemütliche Teil der Veranstaltung mit ihrem Auftauchen mehr oder weniger vorbei war…) auf den Weg zur Bushaltestelle. Briana kam gleich mal mit der Super- Story schlecht hin um die Ecke: „I feel so bad- I HAD to change my host family today…“ And I was like: „Why? Didn’t you just arrive yesterday?“ And then she was like: „Yes but I paid 700 Dollars to stay here and they didn’t gave me eggs for breakfast! They told me that I am supposed to buy eggs by myself! But hell! NO WAY! I won’t buy eggs by myself! And I need my proteine! Thats how my body is made!“ And then Jessica was like: „That’s how everybody’s body is made!“

Nun ja dieser Kommentar hatte dann zufolge das wir alle drei bei ihr unten durch waren… Sie mit ihren supercoolen 23 Jahren stand natürlich von ihrer Reife etc. gaaanz weit über uns Kleinkindern. Tausende von Kilometern entfernt und ich bin in meinem Kindergarten angelangt! BAM!

Den Knaller setzte die gute Frau allerdings noch oben drauf, als sie uns erklärte, dass sie noch schnell in der Stadt einen neuen Laptop kaufen müsse. Ja, wir haben alle was gebraucht. Ja, jeder hatte für die anderen auch Verständnis. Aber ja, das waren auch normale Dinge!! Shampoos, Buskarten, Prepayed- Telefone! Aber nein, sie brauchte unbedingt gleich einen neuen Laptop. Und hier kommt der Grund: Briana ist davor in Guatamala gewesen und hat leider ihren Laptop am Flughafen liegen gelassen. Es hätte ihr jeder klauen können, aber was macht sie- lässt ihren Laptop liegen! Dazu bitte keinen Kommentar!

Es hatte leider 43 Grad an besagtem Tag und Jonas, Jess und ich hatten uns auf eine Bank vor dem Laden gesetzt, wo Natalia und Briana jetzt bereits über eine Stunde drinnen verschwunden waren. Inzwischen waren wir von Smalltalk, über weltbewegende Themen, wie politische Auseinandersetzungen unserer Heimatländer wieder bei unwichtigem, oberflächlichen Zeug angekommen… Genau in dem Moment als wir die beiden ENDLICH zur Kasse gehen, sahen, passierte etwas grauenvolles! Stromausfall in ganz Córdoba Downtown! Was uns drei total auf die Palme brachte, störte hier allerdings niemanden! Nichts ging mehr! Keine Security Signale in den Läden, keine Lichter und auch in den Supermärkten keine Kühlung mehr! Störte hier wortwörtlich niemanden!

Den Rest des Tages verbrachten wir mit einem Pizzaessen alle zusammen und dann einem gemütlichen Abend daheim. Doch am nächsten Tag sollte das Abendteuer Argentinien gleich weitergehen!

XOXO

2 Kommentare zu „Über Protein und nicht funktionierende Kühltruhen“

  1. Hallo Franzi,
    das hast Du wieder sehr anschaulich geschildert. Man kannn es sich sehr genau vorstellen. Eine gewisse Schadenfreude konnte ich mir beim vergesssenen Laptop der very important Protein-Lady nicht verkneifen. Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Bericht. 👍

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